Nach dem tödlichen Bärenangriff auf einen Zeitungszusteller in Fukushima, Hokkaido, am 12. Juli 2025, wurden öffentliche Meinungen zur Frage der Koexistenz mit oder Ausrottung von Bären bekannt, die beim Braunbären-Büro von Hokkaido eingegangen sind.

Laut der Regierung von Hokkaido sind die eingereichten Meinungen sehr unterschiedlich, einige enthalten scharfe Vorwürfe. Die Regierung bittet um Verständnis für die Maßnahmen zur Bestandsregulierung der Braunbären.

Auszüge aus den öffentlichen Stellungnahmen:

▼ 12. Juli (Kontaktformular/E-Mail)
„Wegen eurer Untätigkeit ist wieder ein Mensch gestorben! Koexistenz mit Bären, Japans gefährlichsten Schädlingen, ist unmöglich. Wie dumm kann man sein? Vernichtet sie! Wenn ihr die Art erhalten wollt, haltet sie in Gehegen. Macht endlich euren Job, ihr Versager!“

▼ 12. Juli (Kontaktformular/E-Mail)
„Hört auf mit sinnlosen Bärenwarnungen und rottet sie aus. Macht eure Arbeit richtig. Zoneneinteilungen sind nutzlos – vernichtet sie komplett. Eliminiert sie, und zwar gründlich!“

▼ 12. Juli (Kontaktformular/E-Mail)
„Beseitigt die Braunbären. Kritik ist egal! Hört auf, Bärenliebhabern im Land nach dem Mund zu reden. Wenn ihr unfähig seid, dann kündigt!“

▼ 14. Juli (Anruf, ca. 5 Min.)
„Weil ihr nichts tut, werden Menschen verletzt. Braunbären gehören in Hokkaido ausgerottet.“

▼ 14. Juli (Anruf, ca. 5 Min.)
„Ich komme aus Fukushima. Ich kann nicht mal sicher nach Hause. Es ist grauenhaft. Ich will, dass alle Braunbären komplett vernichtet werden.“

▼ 16. Juli (Anruf, ca. 1 Min.)
„Bärenmörder. Vielleicht sollten lieber Menschen ausgerottet werden.“

▼ 18. Juli (Anruf, ca. 5 Min.)
„Tötet nicht einfach alle Bären. Sie gehören in die Berge zurück. Stärkt die Satoyama-Landschaften.“

▼ 18. Juli (Anruf, ca. 10 Min.)
„Tiere haben ihren Platz. Betäubt sie und bringt sie in Zoos – Menschen finden Trost im Anblick von Bären. Tötet sie nicht!“

▼ 22. Juli (Anruf, ca. 5 Min.)
„Bärenleben zählen auch. Hört auf mit Aussagen wie ‚es war ein angreifender Bär‘.“

▼ 22. Juli (Anruf, ca. 5 Min.)
„Nicht jeder Bär muss sterben. Das ist grausam. Es gibt bessere Lösungen wie Betäubungspfeile. Eine Gesellschaft, die Töten erlaubt, ist falsch.“

▼ 25. Juli (Anruf, ca. 30 Min.)
„Bären zu töten ist unmenschlich. Was sind Tierleben wert? Bringt sie stattdessen zurück in die Berge.“

Fukushima (Hokkaido)

Fukushima ist eine Kleinstadt in Hokkaido, bekannt für Landwirtschaft und Natur. Anders als das gleichnamige Präfektur auf Honshū ist sie Teil der Kamikawa-Region und bietet Thermalquellen sowie ländliche Idylle.

Hokkaido

Hokkaido ist Japans nördlichste Insel, geprägt durch Nationalparks und Wintersport. Ursprünglich Heimat der Ainu, wurde sie im 19. Jahrhundert besiedelt. Heute verbindet sie indigene Kultur mit modernem Japan.

Braunbären-Büro Hokkaido

Diese Behörde regelt Konflikte zwischen Menschen und Ussuri-Braunbären durch Forschung, Aufklärung und Notfallmaßnahmen. Ziel ist der Schutz beider Seiten.

Satoyama

Traditionelle Kulturlandschaften, wo Mensch und Natur im Einklang stehen – mit Wäldern, Reisfeldern und nachhaltiger Bewirtschaftung. Symbol für Japans ökologisches Erbe.