Hyderabad – Wenn man das Haus in Richtung Tempel verlässt, sollte man zuerst das Erste Nishihi rezitieren, was bedeutet, dass man sich von allen weltlichen Aktivitäten lossagt. Beim Auftragen des Tilaks sollte unsere Gesinnung sein, dass das Gebot des Herrn höchste Priorität hat. Diese Gedanken äußerte Sadhvi Kanakprabha während der Vortragsversammlung, die vom Shri Mahavir Swami Jain Shwetambar Sangh Chaturmas Vyavastha Samiti im Mahavir Bhavan in Feelkhana organisiert wurde.

Laut einer Pressemitteilung sagte die Sadhvi, dass man beim Läuten der Glocke Freude und Entzücken im Herzen spüren sollte, so als ob man aus dem Käfig der weltlichen Existenz befreit worden sei. Das Zusammenlegen der Hände und das Neigen des Hauptes zur Ehrerbietung an die Höchste Seele wird Anjalibandh genannt. Durch die Durchführung von drei Umkreisungen (Pradakshina) der Gottheit werde jedes in Angriff genommene Vorhaben frei von Hindernissen sein. Beim Anblick des Herrn solle man stets Dankbarkeit ausdrücken.

Die Bedeutung von Anga-, Agra- und Bhava-Puja im Tempel

Die Verehrung wird auf drei Arten durchgeführt: Anga-, Agra- und Bhava-Puja. Nach dem Rezitieren des Zweiten Nishihi sollte man sich von allen tempelbezogenen Aktivitäten lossagen. Bei der Anga-Puja verehrt man die neun Glieder des Herrn. Die Verehrung, die durch Berühren des Herrn erfolgt, heißt Anga-Puja. Wasser, Sandelholz und Blumen fallen unter die Anga-Puja. Die Verehrung, die stehend vor dem Herrn und ohne Berührung durchgeführt wird, nennt man Agra-Puja. Räucherwerk, Lampe, Reiskörner, Speiseopfer, Früchte, Spiegel, Fächer und Fliegenwedel fallen unter die Agra-Puja.

Ardhavat Pranam bedeutet, beide Hände zusammenzulegen und den Körper zur Hälfte zu verbeugen. Der Verzicht auf alle Himmelsrichtungen außer der Richtung des Herrn wird Dishatrik genannt. Die Sadhvi sagte, dass beim Ritual des Fliegenwedels Gefühle der Hingabe gegenüber dem Herrn entstehen sollten. So wie Akshata (Reiskörner) nicht nachwachsen, so möge auch ich nicht in die weltliche Existenz zurückkehren. Beim Darbringen von Naivedya (Speiseopfer) sollte meine Gesinnung sein: „Oh Herr, ich gebe die Anhaftung meiner Sinne auf.“