Die chinesischen Exporte von Seltenerdmagneten in die USA sind im September um 29,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 420 Tonnen gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 28,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und markiert den zweiten Monat in Folge mit einem signifikanten Einbruch. Vor dem Hintergrund, dass die Trump-Regierung mit Zöllen von 100 Prozent als Antwort auf Chinas Kontrolle des Seltenerd-Marktes droht, wird diese Entwicklung als Versuch Chinas gewertet, durch eine Drosselung der Exporte Druck auf die USA auszuüben.

Nach Angaben, die aus der chinesischen Zollstatistik zusammengestellt wurden, stiegen die gesamten chinesischen Exporte von Seltenerdmagneten im September hingegen um 17,5 Prozent im Vorjahresvergleich auf 5.773 Tonnen.

Betrachtet man die Zielländer, so wuchsen die Exporte nach Deutschland – dem größten Abnehmer – um 27,9 Prozent auf 1.288 Tonnen. Südkorea, der zweitgrößte Abnehmer, verzeichnete einen Anstieg von 84,5 Prozent auf 854 Tonnen, während Vietnam, auf Platz drei, ein Plus von 18,3 Prozent auf 456 Tonnen verbuchte. Diese Zahlen stehen in scharfem Kontrast zu den Daten für die USA. Auch die Exporte nach Japan stiegen um 20,8 Prozent auf 228 Tonnen.

China ist für 70 Prozent der globalen Seltenerd-Produktion und über 80 Prozent der Seltenerdmagnete verantwortlich. Im Zuge der festgefahrenen Handelsgespräche zwischen den USA und China hatte China seine monatlichen Exporte von Seltenerdmagneten in die USA bereits von über 400 Tonnen im Jahr 2024 bis Mai 2025 auf nur noch 46 Tonnen reduziert, um Lockerungen bei den Halbleiter-Beschränkungen zu erreichen.

Nach einer Reaktion der USA erholten sich die Exporte in die USA im Juli auf 619 Tonnen, fielen im August aber erneut auf 589 Tonnen. Die chinesische Regierung führte im August strengere Vorschriften für das Produktionsmanagement von Seltenerden ein. Beobachter der Branche merken an, dass „Exporte in die USA einer rigorosen Prüfung unterzogen werden könnten, was zu einem Exportstau führen kann.“