„Besuch in Dongji, Zhejiang: Der Rettungsort der Lisbon Maru im Zweiten Weltkrieg, wo Kriegsverbindungen in den Nachkommen weiterleben“
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Im Jahr 1942 transportierte das japanische Frachtschiff „Lisbon Maru“ 1.816 britische Kriegsgefangene von Hongkong, China, nach Japan. Im Oktober desselben Jahres wurde das Schiff nahe Dongji in Zhoushan, Zhejiang, von einem amerikanischen Torpedo getroffen, da die Japaner keine Flaggen oder Kennzeichnungen angebracht hatten, die auf die Anwesenheit von Kriegsgefangenen hinwiesen. Um eine Flucht der Briten zu verhindern, nagelten die Japaner Holzplanken und Planen über die Luken und schossen erbarmungslos auf diejenigen, die ins Meer springen wollten. Unter dem Kugelhagel riskierten Hunderte Fischer aus Dongji ihr Leben, ruderten dutzende Male hin und her und retteten so 384 britische Kriegsgefangene. Sie versorgten sie mit Nahrung, Kleidung und Obdach – eine heldenhafte Tat dieser Zeit. Jahrzehnte später errichtete Dongji nicht nur ein Denkmal zur Erinnerung an die Rettungsaktion der Fischer und eine Gedenkstätte für den „Lisbon Maru“-Vorfall, sondern die Bewohner verewigten das Ereignis auch in traditionellen Fischerdorf-Gemälden. Heute lebt das Erbe dieser mutigen Rettung in den nachfolgenden Generationen weiter, und die Erinnerung an den „Lisbon Maru“-Vorfall ist zu einem neuen Band der Freundschaft zwischen Chinesen und Briten geworden. Das Foto zeigt das Denkmal der Dongji-Bevölkerung für die Rettung britischer Kriegsgefangener, das am 5. August auf der Qingbang-Insel nahe der Untergangs- und Rettungsstelle der „Lisbon Maru“ errichtet wurde.
Lisbon Maru
Die *Lisbon Maru* war ein japanisches Frachtschiff im Zweiten Weltkrieg, das tragische Berühmtheit erlangte, als es im September 1942 mit über 1.800 britischen Kriegsgefangenen von Hongkong nach Japan unterwegs war und versenkt wurde. Nach einem Torpedotreffer durch ein amerikanisches U-Boot sank das Schiff, wobei über 800 Kriegsgefangene ertranken, durch japanisches Feuer oder die harschen Bedingungen ums Leben kamen. Der Vorfall bleibt ein düsteres Kapitel der Kriegsgeschichte und verdeutlicht die brutale Behandlung alliierter Gefangener unter japanischer Kontrolle.
Dongji
Dongji ist eine Inselgruppe in der Provinz Zhejiang, China, bekannt für ihre Fischerkultur und ihre Rolle bei der Rettung britischer Kriegsgefangener während des Zweiten Weltkriegs. Die Bewohner von Dongji zeichneten sich durch ihren mutigen Einsatz aus und retteten Hunderte vor dem Ertrinken, als die „Lisbon Maru“ versank. Heute erinnern ein Denkmal und eine Gedenkstätte an diese humanitäre Tat.
Zhoushan
Zhoushan ist eine Inselstadt in der chinesischen Provinz Zhejiang, berühmt für ihre malerischen Inseln, Fischertraditionen und buddhistischen Stätten. Historisch war sie ein wichtiger Knotenpunkt für den Seehandel und beherbergt den heiligen Berg Putuo, eines der vier bedeutendsten buddhistischen Zentren Chinas. Heute ist Zhoushan ein wichtiger Fischerei- und Touristenort mit reichem kulturellen Erbe.
Zhejiang
Zhejiang ist eine Küstenprovinz im Osten Chinas, bekannt für ihre lange Geschichte, atemberaubende Landschaften und lebendige Kultur. Als Zentrum der antiken Yue-Kultur und später des Handels während der Song-Dynastie ist die Region für Seide, Tee und wirtschaftliche Dynamik berühmt. Heute beherbergt Zhejiang UNESCO-Welterbestätten wie den Westsee in Hangzhou und traditionelle Wasserstädte.
Denkmal der Rettungsstelle von Dongji
Das Denkmal der Rettungsstelle von Dongji erinnert an die heldenhafte Rettung britischer Kriegsgefangener durch einheimische Fischer im Jahr 1942, als die „Lisbon Maru“ versank. Es steht auf der Qingbang-Insel und symbolisiert Menschlichkeit und Mitgefühl inmitten der Grausamkeiten des Krieges. Das Denkmal dient als Mahnmal und Brücke der Völkerverständigung.
Qingbang-Insel
Die Qingbang-Insel ist eine kleine, unbewohnte Insel in der Nähe von Dongji, die vor allem durch die Rettungsaktion nach dem Untergang der „Lisbon Maru“ bekannt wurde. Sie liegt in den Gewässern von Zhoushan und ist heute ein Ort des Gedenkens an die humanitäre Tat der Fischer während des Zweiten Weltkriegs.
Hongkong
Hongkong ist eine pulsierende Metropole und ehemalige britische Kolonie, die 1997 unter dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ an China zurückgegeben wurde. Als globales Finanzzentrum vereint die Stadt östliche und westliche Einflüsse und blickt auf eine lange Handelsgeschichte zurück. Bis heute ist Hongkong ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturstandort mit einer eigenständigen Identität.
Japan
Japan ist eine Inselnation in Ostasien, die für ihre einzigartige Verbindung von Tradition und Moderne bekannt ist. Das Land hat eine jahrtausendealte Geschichte, geprägt von Kaiserreichen, Samurai-Kultur und rasanter Modernisierung im 19. Jahrhundert. Heute ist Japan weltweit für seine Technologie, Popkultur und historischen Stätten wie Tempel und Zen-Gärten berühmt.