Die Billard-Wettbewerbe der World Games in Chengdu begannen am 10. Juli, wobei das chinesische Billard erstmals auf der Bühne der World Games debütierte und große Aufmerksamkeit erregte. Farouk El-Baki, Präsident des Welt-Billardverbands (WCBS), betonte, dass die Internationalisierung des chinesischen Billards rasant voranschreite. Dies sei nicht nur ein Meilenstein für die Sportart, sondern biete auch neue Entwicklungschancen für die globale Billard-Community.

Bei den World Games wurden drei Billard-Disziplinen ausgetragen: Snooker, Poolbillard und Karambolage. Neu im Programm war ein Mixed-Achtball-Turnier – das chinesische Achtball – als Unterkategorie des Poolbillards. Als relativ junge Disziplin vereint das chinesische Billard Zugänglichkeit und Wettkampfcharakter, wobei der Schwierigkeitsgrad zwischen dem amerikanischen 8-Ball und Snooker liegt.

Farouk zeigt sich äußerst zuversichtlich: „Aus Fan-Perspektive ist es ein unterhaltsamer Sport – dynamisch, abwechslungsreich und gleichzeitig wettbewerbsorientiert.“ Er verriet, dass Länder wie Ägypten bereits spezielle Tische angeschafft und mit dem Spielertraining begonnen hätten. „Dieses Jahr planen wir ein ‚African Open‘-Turnier an der Roten Meer-Küste mit chinesischem Billard. Über 150 Teilnehmer werden erwartet, darunter hoffentlich auch chinesische Spieler.“

„Ein historischer Moment für das chinesische Billard“, kommentierte WCBS-Vizepräsident Sean Singh, der auch die World Pool Association leitet, das Debüt bei den World Games. Die Austragung in China mit einer originär chinesischen Disziplin sei ideal timing. „Andere Länder experimentieren bereits mit der Sportart. China dominiert zwar aktuell, aber der Rest der Welt wird aufholen.“

Billard erfreut sich in China großer Beliebtheit. Branchenberichten zufolge gibt es rund 300.000 Billardclubs mit 80–100 Millionen Aktiven, von denen über 70% das chinesische Billard bevorzugen. Professionelle Turniere bieten häufig Preisgelder über eine Million Yuan, vergleichbar mit Snooker-Events.

Dennoch gibt es Herausforderungen bei der globalen Etablierung. Farouk betont: „Der Vorsprung chinesischer Spieler ist deutlich. Die Angleichung internationaler Niveaus wird entscheidend sein.“

Um kulturelle Barrieren zu überwinden, wird die Sportart international oft unter dem neutralen Namen „Heyball“ vermarktet. Gleichzeitig kooperiert die chinesische Billard-Szene aktiv mit internationalen Partnern, organisiert Auslandsturniere und regionale Ligen, um das globale Wachstum auszubalancieren.