
Der Aufbau eines 4G-Netzes auf dem Mond ist Teil der Artemis-Mission der NASA. „Artemis“, benannt nach der griechischen Mondgöttin, ist das US-Programm zur Rückkehr zum Mond, mit dem Ziel, bis 2024 die erste Frau und den nächsten Mann auf der Mondoberfläche zu landen und bis 2028 eine nachhaltige Präsenz zu etablieren – als Sprungbrett für künftige Marsmissionen.
Das Artemis-Projekt
Das Artemis-Programm ist die aktuelle Weltrauminitiative der NASA, um Menschen zurück zum Mond und schließlich zum Mars zu bringen. Die Mission ist nach Artemis, der Zwillingsschwester von Apollo, benannt – das frühere US-Mondprogramm trug den Namen Apollo. Der Plan sieht vor, die erste Astronautin zum Mond zu schicken.
Im Mai 2019 kündigte US-Präsident Donald Trump die volle Unterstützung für das Vorhaben an, bis 2024 zwei Astronauten (eine Frau und ein Mann) zum Südpol des Mondes zu bringen. Das Artemis-Programm wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich zwischen 20 und 30 Milliarden US-Dollar kosten. Um den Fortschritt zu beschleunigen, beantragte das Weiße Haus zusätzliche 1,6 Milliarden US-Dollar.
Der Artemis-Plan besteht aus drei Phasen:
- Phase 1 (Artemis 1): Unbemannter dreiwöchiger Testflug des Orion-Raumschiffs um den Mond, gestartet mit der Schwerlastrakete Space Launch System (SLS) in der zweiten Hälfte 2020.
- Phase 2 (Artemis 2): Bemannter Flug, geplant für 2023.
- Phase 3 (Artemis 3): Landung von Astronauten auf dem Mond bis 2024.

Das Artemis-Projekt strebt an, bis 2028 eine Mondkolonie zu errichten – ein entscheidender Schritt für bemannte Marsmissionen.
Um das Ziel der menschlichen Rückkehr zum Mond über 50 Jahre nach dem Apollo-Programm zu erreichen, plant die NASA fünf Schlüsselsysteme: das Orion-Raumschiff, die SLS-Rakete, die Mond-Gateway-Station, das Mondlandungssystem sowie Raumanzüge für Innen- und Außeneinsätze (LUNAR).
Die Kommunikation zwischen diesen Systemen erfordert stabile, zuverlässige und fortschrittliche Technologien.
Kommunikationstechnologien für den Mond
Mit Plänen für eine Mondbasis bis 2028 vergab die NASA Aufträge im Wert von 370 Millionen US-Dollar an 14 Unternehmen für Technologien auf dem Mond – darunter Fernstromerzeugung, Kryotechnik, Robotik, Landungssysteme und 4G-Netze.
Nokia wird über seine Forschungseinheit Bell Labs ein 4G/LTE-Netz auf dem Mond installieren. Laut NASA wird dies das „erste LTE/4G-Kommunikationssystem im Weltraum“ sein, das Datenübertragung, Fernsteuerung von Rovern, Echtzeitnavigation sowie HD-Sprachanrufe und Videochats ermöglicht.
Warum 4G für Artemis?
Laut NASA bietet das mit Nokia entwickelte 4G-System auf dem Mond größere Reichweite, höhere Geschwindigkeiten und bessere Zuverlässigkeit als bestehende Standards. Es soll die Kommunikation zwischen Landegeräten, Rovern, Habitaten und Astronauten unterstützen.
Nokia Bell Labs betont, dass das 4G-Netz für extreme Temperaturen, Strahlung, Vakuum und Erschütterungen bei Mondstarts und -landungen ausgelegt ist.
Zudem sei 4G entscheidend für eine langfristige menschliche Präsenz auf dem Mond. Später könnte das Netz erweitert und auf 5G upgegradet werden.
Warum nicht 5G, 6G oder Starlink?
Obwohl 5G global verfügbar ist und Nokia die Technologie beherrscht, setzt die NASA bewusst auf das ausgereiftere 4G, das unter extremen Mondbedingungen zuverlässiger funktioniert. Zudem wäre der Energiebedarf für 5G deutlich höher – ein kritischer Faktor bei begrenzten Ressourcen im Weltraum.