Am Nachmittag des 15. August führte Premierminister Pham Minh Chinh auf Bitte der kambodschanischen Seite ein Telefongespräch mit dem kambodschanischen Premierminister Hun Manet.

Laut Angaben des Außenministeriums zeigte sich Premierminister Hun Manet erfreut über das erfolgreiche Telefongespräch am 14. August zwischen Generalsekretär To Lam und dem Präsidenten der Kambodschanischen Volkspartei sowie Präsidenten des kambodschanischen Senats, Hun Sen. Er bekräftigte, die von den Führern beider Parteien erzielten Vereinbarungen wirksam umzusetzen.

Die beiden Premierminister tauschten sich über die aktuelle Lage in ihren Ländern aus und einigten sich auf Schwerpunkte zur Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, Handel und Investitionen.

Beide Seiten vereinbarten, das politische Vertrauen weiter zu stärken und bestehende Kooperationsmechanismen im Geiste gutnachbarschaftlicher Beziehungen, traditioneller Freundschaft sowie umfassender und nachhaltiger Zusammenarbeit auszubauen.

Zudem sollen die Wirtschaftsbeziehungen nach dem Prinzip „gemeinsame Interessen, gemeinsame Risiken“ effizienter gestaltet werden, um das Handelsziel von 20 Milliarden US-Dollar bald zu erreichen.

Weitere Vereinbarungen betrafen die praktische Zusammenarbeit zwischen Regionen, die Entwicklung von Grenzregionen, die Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels und die Klärung verbleibender Grenzfragen.

Kambodscha - Bild 2.

Premierminister Pham Minh Chinh würdigte die Leistungen von Hun Manet, der in seinen zwei Jahren als Regierungschef die Infrastruktur ausbaute, positives Wirtschaftswachstum erzielte und die Lebensbedingungen in Kambodscha verbesserte.

Er bat die kambodschanische Seite, die Einbürgerung qualifizierter Personen vietnamesischer Herkunft zu unterstützen und vietnamesischen Unternehmen bessere Investitionsbedingungen zu bieten.

In internationalen und regionalen Fragen tauschten sich beide Premierminister über Themen von gemeinsamem Interesse aus.

Pham Minh Chinh bekräftigte Vietnams Unterstützung für friedliche Konfliktlösungen nach internationalem Recht. Vietnam werde sich innerhalb der ASEAN für die Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens zwischen Kambodscha und Thailand vom 28. Juli einsetzen, um die zentrale Rolle der ASEAN in der regionalen Friedenssicherung zu stärken.

Das Sondertreffen des Kambodscha-Thailand-Grenzkomitees vereinbarte die Entsendung eines ASEAN-Beobachterteams zur Überwachung des Waffenstillstands.

Außenministerium

Das Außenministerium ist eine Regierungsinstitution, die für die diplomatischen Beziehungen, internationale Verträge und die Außenpolitik eines Landes zuständig ist. Historisch entstanden solche Ministerien in Europa im 17. und 18. Jahrhundert, wobei das französische „Ministère des Affaires Étrangères“ (gegründet 1626) zu den frühesten zählt. Heute spielen diese Ministerien eine Schlüsselrolle in der globalen Diplomatie.

Kambodschanische Volkspartei

Die Kambodschanische Volkspartei (CPP) ist die regierende Partei Kambodschas. Sie wurde 1951 als „Kampuchean People’s Revolutionary Party“ (KPRP) gegründet und 1991 reorganisiert. Die aus der kommunistischen Bewegung hervorgegangene Partei dominierte die Politik seit den 1990er Jahren unter Führung von Hun Sen und steht für Stabilität, aber auch für die Unterdrückung oppositioneller Kräfte.

Senat von Kambodscha

Der Senat von Kambodscha ist die zweite Kammer des Parlaments, die 1999 durch Verfassungsänderungen geschaffen wurde. Er überprüft Gesetze der Nationalversammlung und vertritt regionale Interessen. Dominierend ist hier die Kambodschanische Volkspartei (CPP).

Königliche Regierung

Der Begriff „Königliche Regierung“ bezeichnet die Regierung einer Monarchie, in der ein König oder eine Königin das Staatsoberhaupt ist. In modernen konstitutionellen Monarchien wie Kambodscha hat der Monarch meist eine repräsentative Rolle, während die politische Macht bei gewählten Institutionen liegt.

ASEAN

Die ASEAN (Verband Südostasiatischer Nationen) ist eine regionale Organisation, die 1967 zur Förderung von Wirtschaftswachstum, politischer Stabilität und kultureller Zusammenarbeit gegründet wurde. Ursprünglich mit fünf Mitgliedern, umfasst sie heute zehn Staaten und spielt eine zentrale Rolle in der regionalen Integration.

Grenzkomitee Kambodscha-Thailand

Das Grenzkomitee Kambodscha-Thailand ist ein bilaterales Gremium zur Klärung von Grenzfragen, insbesondere im Umfeld des Preah-Vihear-Tempels. Es wurde nach dem Urteil des Internationalen Gerichtshofs von 1962 eingerichtet, das den Tempel Kambodscha zusprach, aber umliegende Gebiete umstritten ließ.