Abschied vom Formalismus – Fokus auf praktische Umsetzung
Seit der Einführung der „Acht-Punkte-Richtlinie“ der Zentralregierung zur Verbesserung des Arbeitsstils haben viele Regionen Maßnahmen ergriffen, um die Anzahl und Dauer von Besprechungen strikt zu begrenzen. Dadurch können Beamte mehr Zeit und Energie in praktische Arbeit investieren. Wie laufen Besprechungen heute ab? Ein Blick auf die konkreten Ergebnisse.
Weniger Sitzungen, mehr Arbeit vor Ort
Dienstagmorgen, 10 Uhr: Huang Xin, Leiter des Bauamts im Stadtbezirk Xikou (Longyou County, Provinz Zhejiang), greift zum Notizblock und macht sich auf den Weg nach Bianshi. Seit Einführung der „besprechungsfreien Dienstage“ nutzt er diesen Wochentag regelmäßig für Vor-Ort-Termine.
„Der Stromverbrauch ist im Sommer stark gestiegen – wir müssen sicherstellen, dass die Versorgung läuft“, erklärt Huang. Nach Hinweisen von Dorfbewohnern auf dringend benötigte Stromleitungs-Updates begutachtet er die Situation persönlich.
Gemeinsam mit Tu Anqing vom örtlichen Stromversorger prüft er Straße für Straße. „Bei der Modernisierung müssen wir Platz für künftige Entwicklungen lassen“, betont Huang und deutet auf die Pläne. „Homestays expandieren, Gewächshäuser brauchen Strom, Ladestationen kommen hinzu.“
Diese Erkenntnisse stammen aus Huangs regelmäßigen Vor-Ort-Terminen. Sein Notizblock ist voll mit Anliegen der Bürger: Stromanschlüsse für Restaurants, Spezialleitungen für Fischteichbelüftung, Solarstraßenlaternen. „Früher blieb es bei allgemeinen Diskussionen – jetzt sehen wir die Details“, resümiert Huang.
Kollege Tu bestätigt: „Die gewonnene Zeit investieren wir in praktische Lösungen. Probleme erkennt man nur vor Ort.“
Huang ergänzt: „Früher fehlte schlicht die Zeit für Außentermine.“ Mittlerweile hat sich das geändert – die Büros verlagern sich dorthin, wo die Herausforderungen sind.
Die 2018 in Quzhou eingeführte Praxis hat sich landesweit bewährt. Kürzere Besprechungen und mehr Präsenz vor Ort sind heute Standard. Die Anzahl der Sitzungen ging um 20% zurück, während Beamte nun über die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Außendienst verbringen. „Näher an den Bürgern zu arbeiten – das ist der Kern dieser Reform.“
Kürzere Besprechungen, präzisere Inhalte
Überlange Sitzungen belasteten die kommunale Arbeit. Ein aktuelles Beispiel aus Yangdang (Zaoyang, Hubei) zeigt den Wandel:
Um 9 Uhr beginnt eine effizient vorbereitete Besprechung. „Blumenschmuck und aufwendige Dekoration entfallen – das spart Zeit und Geld“, erklärt Verwaltungsleiter Yang Bin.
Stadtsekretär Liao Zhigang eröffnet: „Vier Tagesordnungspunkte in einer Sitzung: öffentliche Sicherheit, Ertrinkungsprävention, psychosoziale Dienste und Wehrdienst. Statt zwölf Rednern geben wir jedem drei Minuten.“
Als Gemeindesekretär Zhao Wei die Zeit überschreitet, unterbricht Liao höflich: „Bitte reichen Sie den Rest schriftlich ein.“
„Wir schätzen diese klare Struktur“, sagt Pressesprecher Qiu Chaolu. Seit Umsetzung der Acht-Punkte-Richtlinie herrscht Konsens: Sitzungen müssen ergebnisorientiert sein.
Bereits um 10 Uhr ist die Besprechung beendet – deutlich schneller als in früheren Jahren.