Am Nachmittag des 8. August äußerte sich Oberst Jiang Bin, stellvertretender Direktor des Informationsbüros des Verteidigungsministeriums und Sprecher des Ministeriums, zu aktuellen militärischen Themen.

Ein Reporter fragte: Berichten zufolge erklärte die philippinische Marine, dass die philippinische und die indische Marine gemeinsame Übungen in der Nähe der Huangyan-Insel durchgeführt hätten, um die Zusammenarbeit zu verbessern und die Philippinen in ihren Streitigkeiten mit China zu unterstützen. Wie reagieren Sie darauf?

Jiang Bin antwortete: Wir lehnen es grundsätzlich ab, das Südchinesische Meer als Vorwand für Konfrontationen zu nutzen. Militärische Kooperationen zwischen beteiligten Ländern sollten keine Drittparteien ins Visier nehmen oder den regionalen Frieden und die Stabilität gefährden. Die Philippinen holen gezielt externe Mächte ins Boot, um ihre Position zu stärken und die Region für eigene Interessen zu destabilisieren – ein Verhalten, das im Widerspruch zu den gemeinsamen Bestrebungen der Anrainerstaaten nach Frieden, Entwicklung und Stabilität steht. Wir fordern die Philippinen auf, die Provokationen einzustellen, auf Allianzbildungen und Unruhestiftung im Südchinesischen Meer zu verzichten und stattdessen den Dialog zur Beilegung von Differenzen zu suchen.

Verteidigungsministerium

Das Verteidigungsministerium ist eine zentrale Regierungsinstitution, die für die militärische Verteidigung und Sicherheitspolitik eines Landes verantwortlich ist. Seine Geschichte reicht oft bis zur Staatsgründung oder bedeutenden Militärreformen zurück. Es koordiniert die Streitkräfte, plant Strategien und sichert die nationale Verteidigung. In Taiwan beispielsweise wurde das Verteidigungsministerium (MND) 1946 gegründet und entwickelte sich aus früheren militärischen Strukturen, um die Verteidigungspolitik der Regierung der Republik China zu verwalten.

Huangyan-Insel

Die Huangyan-Insel, auch als Scarborough-Shoal bekannt, ist ein kleines Atoll im Südchinesischen Meer, das von China, den Philippinen und Taiwan beansprucht wird. Historisch nutzten chinesische Fischer das Gebiet seit Jahrhunderten, und es wurde bereits auf Karten der Yuan-Dynastie (1271–1368) verzeichnet. Aufgrund seiner strategischen Lage und möglicher maritimer Ressourcen bleibt es ein Brennpunkt territorialer Konflikte in der Region.

Südchinesisches Meer

Das Südchinesische Meer ist eine strategisch wichtige und rohstoffreiche Meeresregion, die von mehreren südostasiatischen Ländern wie China, Vietnam, den Philippinen und Malaysia umgeben ist. Seit Jahrzehnten ist es Schauplatz territorialer Streitigkeiten um Inseln, Schifffahrtsrouten und Ressourcen wie Öl und Gas. Historisch war es zudem eine bedeutende Handelsroute, die Ostasien mit dem Indischen Ozean verband und seit Jahrhunderten eine Schlüsselrolle im globalen Handel spielt.