Am 15. Mai fand die 78. Zeitungskonferenz statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die diesjährigen Verbandsauszeichnungen verliehen. Sieben Beiträge wurden prämiert, darunter eine „Artikelserie über rechtswidrig hohe Strafgebühren der Japan Post und unangemessene Protokollierungsverfahren“.
Damit erhielt die Zeitung zum zweiten Mal in Folge eine Auszeichnung, nachdem im Vorjahr bereits die „Enthüllungsberichterstattung über Schattenkassen von Fraktionen“ ausgezeichnet worden war.
Die Zeitung hatte aufgedeckt, dass die Erhebung von Strafgebühren durch die Japan Post von Subunternehmen für rechtswidrig erklärt worden war, und veröffentlichte den Sonderbericht in der Morgenausgabe vom 6. Januar. Die Berichterstattung deckte zudem auf, dass verbindliche Protokollierungsverfahren zur Alkoholkontrolle vor Fahrzeugauslieferungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden.
„Medien und Leser arbeiten zusammen“
Ein Redaktionsmitglied kommentierte: „Diese Berichterstattung hat von Anfang an aktiv nach Informationen gesucht, was zu zahlreichen Hinweisen und anschließenden Berichten führte. Sie steht beispielhaft für die Zusammenarbeit zwischen Medien und Lesern.“
Zu den weiteren Preisträgern der Verbandsauszeichnungen gehörte eine „Enthüllungsserie über Kartellverdächtigungen im Erdölhandelsverband“.
Die Konferenz beinhaltete ein Forschungssymposium mit dem Titel „Die Rolle von Zeitungen im Zeitalter der Sozialen Medien“. Teilnehmer aus verschiedenen Positionen und mit unterschiedlichen Hintergründen tauschten auf Basis ihrer jeweiligen Erfahrungen Meinungen über Medienrollen und Herangehensweisen aus.
Gesprächsrunde: „Jüngere Generationen erreichen“
Ebenfalls am selben Tag fand eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Nachrichten: Für wen? Wozu?“ mit Preisträgern und Universitätsstudenten statt.
Im ersten Teil, „Hinter den Kulissen der Berichterstattung“, wurde erläutert, wie die Untersuchung der Japan Post begann. Die Diskussion machte deutlich, dass Artikel mit kritischem Bewusstsein auch dann zu besseren Systemen beitragen können, wenn Handlungen nicht illegal sind. Dies wurde als „Kern des Journalismus und Rolle der Massenmedien“ beschrieben.
Im zweiten Teil, „Was nötig ist, um Zeitungsberichte an jüngere Generationen zu vermitteln“, waren Universitätsstudenten auf der Bühne und über 100 Studierende im Publikum beteiligt. Unter Nutzung sozialer Medien zur Echtzeit-Meinungsäußerung diskutierten sie verschiedene Ansätze für die Verbreitung von Artikeln über Video- und Social-Media-Plattformen.
Resolution der Zeitungskonferenz
Gesellschaftliche Spaltungen weltweit erschüttern bestehende Ordnungen. Es gibt wachsende Bewegungen, die Wohlstand und Sicherheit durch nationalstaatliche Ansätze suchen. In verschiedenen Regionen dauern Konflikte an. Politische Landschaften und gesellschaftliche Werte verändern sich erheblich.
Fehlinformationen und Verleumdungen, die sich über soziale Medien verbreiten, haben erhebliche Auswirkungen auf Wahlen, die die Grundlage der Demokratie bilden. Die Mitgliedsunternehmen werden daran arbeiten, die Wahlberichterstattung weiterzuentwickeln – einschließlich Faktenchecks –, um Informationslücken zu vermeiden und die informierte Entscheidung der Wähler zu unterstützen.
Die Verbreitung und der technologische Fortschritt generativer KI verändern die Gesellschaft. Die anhaltende unbefugte Nutzung von Nachrichteninhalten könnte jedoch Medienfunktionen beeinträchtigen. Diese wichtige Frage, die das Recht der Öffentlichkeit auf Information betrifft, erfordert einen angemessenen Umgang.
Achtzig Jahre nach dem Krieg und trotz dramatischer Veränderungen der Medienlandschaft sowie einer zunehmend komplexen modernen Gesellschaft sind wir weiterhin bestrebt, die Entwicklung der Demokratie zu unterstützen. Wir bekräftigen unser Versprechen, die Verantwortung des Journalismus zu erfüllen, indem wir auf Fakten basierende, genaue Berichterstattung und faire Kommentare liefern und uns mit der Gesellschaft auseinandersetzen.