
Bei einem Tanklastwagen-Unglück im zentralnigerianischen Bundesstaat Niger sind nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen und 42 weitere wurden verletzt. Der Lastwagen war verunglückt und explodierte anschließend.
Ähnliche Unfälle haben sich auf der Straße zwischen Bida und Ajayi bereits mehrfach ereignet. Ein örtlicher Katastrophenschutzkoordinator berichtete: „Ein Tanklastwagen überschlug sich und Menschen sammelten sich, um Kraftstoff aufzufangen. Dann explodierte der Lkw und geriet in Brand.“
Unfälle mit Tanklastwagen sind in Nigeria häufig. Viele Straßen sind in schlechtem Zustand, und Anwohner:innen strömen oft zu Unfallstellen, um ausgelaufenen Kraftstoff aufzusammeln. Die Unfälle selbst werden häufig durch überhöhte Geschwindigkeit und Verkehrsverstöße verursacht.
Streichung der Kraftstoff-Subventionen
Im Mai 2023 schaffte der nigerianische Präsident zum Ankurbeln der Wirtschaft Kraftstoffsubventionen und Wechselkurskontrollen ab. Diese Maßnahmen lösten jedoch eine Krise aus, trieben die Lebenshaltungskosten in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas in die Höhe und zwingen viele Menschen dazu, erhebliche Risiken einzugehen, um an Kraftstoff zu gelangen.
Bereits im März kamen bei einem Brand nach einem Tanklastwagen-Unfall auf einer Autobahn nahe der Hauptstadt Abuja zehn Menschen ums Leben. Im Januar waren im Bundesstaat Niger mindestens 98 Menschen bei einer Explosion ums Leben gekommen, nachdem sie zu einem umgestürzten Tanklastwagen geströmt waren, um Kraftstoff aufzufangen. Nach diesem Vorfall ordnete der Präsident eine nationale Aufklärungskampagne über die Gefahren des Kraftstoffsammelns bei Tanklastwagen-Unfällen an.