Am Nachmittag des 17. Oktober (Peking-Zeit) veranstaltete die Welttourismusorganisation (UNWTO) in Zhejiang die Preisverleihung für die „Besten Tourismushöfe“. Dabei wurde die Liste der „Besten Tourismushöfe 2025“ bekannt gegeben. Vier Dörfer aus China wurden ausgewählt, wodurch die Gesamtzahl der chinesischen Dörfer auf dieser Liste nun 19 beträgt.
Die vier neu ausgezeichneten „Besten Tourismushöfe“ der Welt aus China sind:
- Digang in Zhejiang, das das weltweit vollständigste „Mulberry-Dyke-Fish-Pond System“ (Teichwirtschaft mit Maulbeerbäumen an den Dämmen) bewahrt und die chinesische Seidenwebertechnik hervorgebracht hat;
- Jikayi in Sichuan, ein wichtiger Ursprungsort der Jiarong-Dongnu-Kultur, die die ethnische Kultur des Sichuan-Tibet-Plateaus mit Ökotourismus verbindet;
- Dongluo in Jiangsu, eingebettet zwischen Wasserwäldern und dem Qianduo-Rapsblüten-Gebiet, gelegen im Kernbereich des Weltbewässerungserbes „Xinghua Duotian“;
- und Huanggang in Guizhou, ein Bewahrer der alten Dong-Volkslandwirtschaftskultur „Reis-Fisch-Ente“, die die tausendjährige traditionelle Lebens- und Produktionsweise der Dong-Nationalität fortführt.
Diese vier Dörfer zeigen gemeinsam die reiche und vielfältige Entwicklung der ländlichen Tourismuslandschaft in China und tragen gleichzeitig mit chinesischer Weisheit und Lösungen zur globalen nachhaltigen Entwicklung bei.
Mulberry-Dyke-Fish-Pond System
Das „Mulberry-Dyke-Fish-Pond System“ ist ein traditionelles chinesisches Agrarsystem mit einer über 2500-jährigen Geschichte, das hauptsächlich im Perlflussdelta zu finden ist. Dieses ingenious ökologische Modell verbindet Maulbeerbäume auf den Dämmen, deren Blätter Seidenraupen füttern, während der Abfall der Seidenraupen und Puppen zur Düngung und Fütterung der Fische in den angrenzenden Teichen genutzt wird. Es wurde von der FAO als global bedeutendes Agrarerbe-System anerkannt und repräsentiert eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, die Abfall minimiert.
Jiarong-Dongnu-Kultur
Die Jiarong-Dongnu-Kultur bezieht sich auf die einzigartigen matriarchalischen Traditionen der Jiarong-Tibeter in Sichuan, China. Historisch im Kreis Danba beheimatet, ist sie bekannt für ihre Steintürme und die Praxis, bei der Frauen Eigentum erben und die primäre Entscheidungsgewalt haben. Dieses kulturelle System bewahrt uralte Sozialstrukturen, die im osttibetischen Raum seit Jahrhunderten bestehen.
Qianduo-Rapsblüten-Gebiet
Das Qianduo-Rapsblüten-Gebiet ist ein bekanntes Agrotourismus-Ziel in Xinghua, Provinz Jiangsu, China, berühmt für seine weitläufigen, leuchtend gelben Rapsfelder. Seine einzigartige Geschichte geht auf eine lokale landwirtschaftliche Tradition zurück, die fast tausend Jahre alt ist, bei der erhöhte, wasserumgebene Felder, sogenannte „Duotian“, geschaffen wurden, um den Anbau in tiefliegenden, sumpfigen Gebieten zu ermöglichen. Heute strömen Besucher, besonders im Frühling, in die Gegend, um auf Pfaden durch die blühenden Felder zu wandern und Bootsfahrten auf den umliegenden Wasserstraßen zu genießen.
Xinghua Duotian
Xinghua Duotian ist eine einzigartige Agrarlandschaft in der Provinz Jiangsu, China, bekannt für ihr „Hochbeet“-System, das bis in die Ming-Dynastie zurückreicht. Bauern schufen diese erhöhten Parzellen, indem sie Kanäle gruben und den Schlamm zu fruchtbaren Hügeln über dem Wasserspiegel aufschütteten, um den Anbau in Feuchtgebieten zu ermöglichen. Heute produziert diese alte Methode nicht nur Ernten, sondern bildet auch ein beeindruckendes Mosaik aus Feldern und Wasserstraßen, das zu einem malerischen Kulturerbe geworden ist.
Reis-Fisch-Ente-Landwirtschaftskultur
Die „Reis-Fisch-Ente“-Landwirtschaftskultur ist ein uraltes chinesisches Agrarsystem, das über 1200 Jahre zurückreicht. Diese nachhaltige Methode beinhaltet den gemeinsamen Anbau von Reis, Fisch und Enten in überfluteten Reisfeldern, wobei die Arten ein symbiotisches Ökosystem bilden – Enten fressen Schädlinge und Unkraut und düngen dabei das Wasser, und Fische helfen, Insekten zu kontrollieren und das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Diese traditionelle Praxis wurde 2005 von der FAO für ihre ökologischen Vorteile und kulturelle Bedeutung als global bedeutendes Agrarerbe-System anerkannt.