In einer Welt, in der nukleare Bedrohungen und offene Kriege eskalieren, sendet Hiroshima zum 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs erneut eine eindringliche Botschaft an die Welt: „Frieden entsteht nicht durch Drohungen, sondern durch Erinnerung, Bewusstsein und den vollständigen Verzicht auf Atomwaffen.“

Zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima veranstaltet Japan am Mittwoch, dem 6. August 2025, eine große Gedenkzeremonie mit noch nie dagewesener Beteiligung von Vertretern aus 120 Ländern und Organisationen. Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender internationaler Forderungen nach einem Verzicht auf Atomwaffen angesichts des Krieges in der Ukraine und der Krisen im Nahen Osten.

Von den Trümmern der Bombe zur Plattform für den Frieden

Am 6. August 1945 warf die USA die erste Atombombe auf die Stadt Hiroshima ab, wodurch etwa 140.000 Menschen starben. Drei Tage später folgte eine weitere Bombe auf Nagasaki, die 74.000 weitere Menschenleben forderte.
Nach den Bombenangriffen kapitulierte Japan, was das Ende des Zweiten Weltkriegs markierte. Doch die Schatten dieser Tragödie lasten noch immer schwer auf dem kollektiven Gedächtnis der Welt.

Dies bleibt der einzige Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg in der Geschichte.

Abwesenheit der Atommächte

Erstmals nehmen 120 Länder und internationale Organisationen, darunter die Europäische Union, an der Gedenkzeremonie in Hiroshima teil. Auffällig ist die Abwesenheit großer Atommächte wie Russland, China und Pakistan. Der Iran, dem die Verfolgung von Atomwaffen vorgeworfen wird, wird offiziell vertreten sein.

In diesem Jahr nehmen auch erstmals Palästina und Taiwan teil, obwohl Japan sie nicht offiziell anerkennt. Tokio erklärte, dass keine spezifischen Einladungen versandt wurden, sondern lediglich alle Länder und Organisationen über den Termin informiert wurden.

Stoppt das Wettrüsten

Der Bürgermeister von Hiroshima, Kazumi Matsui, erklärte, dass die Anwesenheit von Weltführern, die „nukleare Gewalt zur Konfliktlösung einsetzen“, Friedensbemühungen behindert – ein Verweis auf die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten.

Matsui forderte den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf, die Stadt zu besuchen, nachdem dieser umstrittene Vergleiche zwischen dem Bombenabwurf von 1945 und jüngsten Luftangriffen auf den Iran gezogen hatte. Er sagte: „Er scheint die Bedeutung von Atomwaffen und ihre verheerenden Auswirkungen auf unschuldige Leben und das Überleben der Menschheit nicht zu verstehen.“

Lebendige Zeugnisse der Tragödie

Im Herzen der modernen Stadt, die heute über 1,2 Millionen Einwohner zählt, steht die „Atombombenkuppel“ noch immer als schmerzhaftes und bewegendes Symbol für das Geschehene.

Toshiyuki Mimaki, Co-Vorsitzender der Anti-Atom-Organisation Nihon Hidankyo und Träger des Friedensnobelpreises 2024, setzt sich unermüdlich für die Erinnerung an die Opfer und für eine atomwaffenfreie Welt ein.