Eine ehemals größte Zementfabrik Asiens hat sich zu einem neuen Zentrum für künstliche Intelligenz gewandelt. Gestern Nachmittag begrüßte das Xuhui Riverside West Bund Dome Art Center internationale Gäste der 37. Sitzung des Internationalen Wirtschaftsbeirats des Shanghaier Bürgermeisters. Unter der Kuppel des Domes präsentierten acht Unternehmen in Ausstellungsständen Shanghais neueste Errungenschaften im Bereich der künstlichen Intelligenz. Die Vorführungen fanden bei den Wirtschaftsvertretern großen Anklang und leiteten im Stillen Kooperationen zwischen den Mitgliedsunternehmen des Beirats und Shanghaier KI-Firmen ein.

„Die Beiratsmitglieder zeigten in diesem Jahr besondere Begeisterung für die Teilnahme an der Shanghaier Sitzung und ein ausgeprägtes Interesse an Chinas KI-Branche“, hieß es am Xuhui Riverside. Viele CEOs von Fortune-500-Unternehmen stellten fest, dass nur wenige Länder weltweit über eine so vollständige KI-Wertschöpfungskette wie China verfügen. „Blickt man in die Zukunft, sollten wir uns nicht in Selbstzufriedenheit wiegen, aber durchaus mit mehr Zuversicht. Die Zusammenarbeit Shanghais mit der Welt wird nur enger werden.“

Zeuge der neuesten Entwicklungen in Shanghais KI-Branche werden

Am Ausstellungsstand der Shanghai Jipai Technology spielte die CEO von Yum China Holdings auf einer intelligenten, drahtlosen Gitarre. Dieses Instrument kann in Echtzeit Song-Akkorde generieren und ermöglicht es absoluten Anfängern, schnell das Spielen von Melodien zu erlernen.

Nachdem sie die Gitarre abgesetzt hatte, probierte sie die KI-Übersetzungsbrille „Rokid Glasses“ an. Wenn Personen in ihrer Umgebung Chinesisch sprachen, zeigte der Brillenbildschirm automatisch den Inhalt in zweisprachiger Schrift in Grün an. Die Mitarbeiter des Unternehmens erläuterten, dass diese Brille in etwa so viel wiegt wie eine normale Brille, sich automatisch auf Kurzsichtigkeit bis zu 600 Dioptrien anpassen kann und eine Übersetzungsgenauigkeit von über 90 % erreicht. „Wunderbar!“, nickte die CEO zustimmend.

Am Ausstellungsstand der Shanghai Fourier Intelligence Technology fiel einem Beiratsmitglied ein abgerundeter, humanoider Roboter auf.

„So niedlich!“, rief das Beiratsmitglied, näherte sich ihm, filmte dabei und winkte. Bei diesem humanoiden Roboter handelt es sich um den neu von Fourier vorgestellten „GR-3“. Er verfügt über eine weiche Beschichtungstechnologie und ein neu entwickeltes, umfassendes sensorielles Interaktionssystem für ein freundlicheres Interaktions- und Begleiterlebnis.

„Die Tiefe und Breite der praktischen KI-Anwendungen in Shanghai hat mich beeindruckt.“ Das Beiratsmitglied merkte an, dass humanoide Roboter Lösungen für die Bewältigung der alternden Bevölkerung bieten könnten. KI könne zudem im Gesundheitswesen und zur Optimierung der Energieeffizienz eingesetzt werden. Die Entwicklung von großen Modellen hin zu effizienten kleinen Modellen zeige die enge Verzahnung von Spitzentechnologie mit realer Wirtschaft und gesellschaftlichen Bedürfnissen.

Möglichkeiten für weiteres Engagement schaffen

Nachdem ein besonderer Gastredner die Einführung des Mitbegründers der United Imaging Intelligence Medical Technology gehört hatte, schloss er sich nicht der Gruppe zum nächsten Stand an. Stattdessen tauschte er Visitenkarten aus und vernetzte sich per WeChat mit dem Mitbegründer, um Möglichkeiten für weiteren Austausch und Kooperation auszuloten.

„United Imagings multimodales medizinisches Großmodell ist besonders interessant. Ich möchte mehr darüber erfahren.“ Der Professor bemerkte, dass die Geschwindigkeit der KI-Entwicklung in Shanghai – vom Konzept über die Technologieintegration bis hin zu Lösungen – alle Erwartungen übertreffe. „Chinesische KI-Unternehmen glänzen nicht nur in der technologischen Theorie, sondern führen auch in der praktischen Anwendung. Dies ist erst der Beginn der KI-Revolution. Ich bin überzeugt, dass wir in Shanghai noch mehr Innovationen sehen werden, und ich freue mich darauf, dass Shanghai zu einem Zentrum sowohl für internationale als auch für lokale Technologieunternehmen wird.“

Während die internationalen Gäste begeistert die Ausstellung besichtigten, nutzten Shanghais KI-Unternehmen die Gelegenheit. „Normalerweise haben wir eher mit den China-Regionalmanagern dieser Unternehmen zu tun, aber dies ist das erste Mal, dass wir so vielen Fortune-500-CEOs gleichzeitig begegnen.“ Der Vizepräsident von Fourier Intelligence schätzte diese Gelegenheit sehr und brachte deren neueste humanoide Roboter, Reha-Roboter und andere „Hightech-Produkte“ mit, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit der ausländischen Gäste innerhalb des knappen 10-minütigen Präsentationsfensters zu gewinnen.

Selbstverständlich, so der Vizepräsident, erwarte man nicht, mit einer einzigen Präsentation sofort Aufträge zu sichern. Vielmehr hoffe man, einen ersten Eindruck zu hinterlassen und Möglichkeiten für weitere Kontakte zu schaffen. Erfreut zeigte er sich darüber, dass viele China-Präsidenten der Fortune-500-Unternehmen aktiv Visitenkarten austauschten. Einige blieben sogar nach der Besichtigung für vertiefte Gespräche zurück.

Globale Netzwerke nutzen, um Shanghaier Unternehmen zu unterstützen

Vor dem Besuch der Shanghaier KI-Technologieausstellung am gestrigen Nachmittag hatte ein Beiratsmitglied ein Kooperationsprojekt in Pudong besichtigt, das KI-Technologie zur Zeiteinsparung und Steigerung der Produktionseffizienz nutzt.

„Wir haben in Shanghai ein offenes Innovationslabor eingerichtet. Natürlich steht es im Wettbewerb mit unseren anderen globalen F&E-Zentren, aber ich bin überzeugt, dass Shanghais Team Vitalität, Innovationswillen und -fähigkeit besitzt – sie schaffen immer wieder etwas Neues.“ Das Beiratsmitglied äußerte großes Vertrauen in das Shanghaier F&E-Team.

Ein weiteres Beiratsmitglied ist der Überzeugung, dass China und Japan ein großes Kooperationspotenzial haben, insbesondere in Shanghai, wo ihre Einrichtung die finanzielle Öffnung und Entwicklung der Stadt unterstützen kann. „Wir haben kürzlich die Genehmigung erhalten, in China ein ausschließlich ausländisches Wertpapierunternehmen zu gründen, und wir sind sehr bereit, unser starkes globales Netzwerk zu nutzen, um die Entwicklung Shanghaier Unternehmen zu unterstützen.“

Vor Ort hatte ein besonderer Gast bereits die Kontaktdaten mit drei oder vier Shanghaier Unternehmen ausgetauscht.